Rigid-Core Designboden – die nächste Generation
Rigid-Core Designboden sind Design-Belag Planken oder Fliesen der neusten Generation geringem oder keinem Materialanteil an Vinyl (PVC) und höherem Anteil mineralischer Füllstoffe. Sie sinde bis zu 30 Prozent leichter als bisherige Design-Böden aus Vinyl. Das bringt Vorteile beim Transport und macht sich bei der Verlegung positiv bemerkbar. Rigid-Core Designböden haben auch eine höhere Festigkeit und Stabilität und können deshalb bei einer Renovierung ohne zusätzliche Verlege-Unterlage direkt auf alte Holzdielen oder mineralische Fliesen verlegt werden. Bei Temperaturschwankungen bleiben Designböden in der neuen Rigid-Core Ausführung wesentlich dimensionsstabiler. Denn Rigid-Core Böden enthalten einen größere Anteile mineralischer Füllstoffe. Auf Vinyl können viele Rigid-Core Designböden der neuen Generation gänzlich verzichten. So sind Weichmacher nicht mehr notwendig und die Rigid-Core-Designböden wie zum Beispiel berryAlloc Spirit Home punkten mit Emissionsklasse A+, weisen also praktisch keine Emissionen flüchtiger Stoffe mehr auf, welche die Gesundheit beeinträchtigen könnten.
Sind Designböden ohne Rigid-Core damit überholt?
Bisher wurden Designböden meist aus Polyvinylchlorid und und wenig mineralischen Hilfsstoffen hergestellt oder sie nutzten einen HDF-Träger als Trägerplatte. Doch insbesondere beim Vollvinyl-Designböden gaben die notwendigen Weichmacher immer wieder Anstoß zu Diskussionen. Da Vinyl ist prinzipiell ein sprödes Material ist, dass erst durch die Beigabe von Weichmachern seine Elastizität und Strapazierfähigkeit erhält, waren Weichmacher bisher absolut notwendig. Als schädlich identifizierte Weichmacher wie Phthalate wurden aber seit längerer Zeit aus den Designböden eliminiert. Diese nachweislich schädlichen Weichmacher wurden durch andere Hilfsstoffe ersetzt. Diese neuen Weichmacher können aus einer Vielzahl von Stoffen und Kombinationen dieser bestehen, langfristige Tests und Studien über diese Stoffe gibt es jedoch meist nicht. Fakt ist, Weichmacher sind flüchtige Stoffe und „emittieren“ mit der Zeit aus dem Vinyl in die Umwelt. Daher gibt es heute die Emissionsklassen, welche eine Aussage darüber treffen, wie stark diese Emissionen Bodenbelägen sind. Ein Nachteil des Vinyl-Materials (Polyvinylchlorid) ist, dass es wenig formstabil ist. Die ersten Designböden schrumpften oder wuchsen je nach Temperaturunterschied zum Teil beträchtlich. Folge sind ungewollte Fugen an kalten Tagen und Aufwellungen an Heißen. Durch höhere mineralische Anteile und stabilisierende Schichten aus Glasvlies konnte dieses Problem weitgehend ausgemerzt werden. In Bereichen mit starken Sonneneinstrahlungen bzw. Temperaturunterschieden sind Designböden auf Grund ihrer geringen Formstabilität und Emissionen jedoch weiter problematisch.
Woraus besteht Rigid-Core Designboden genau?
Rigid Core bedeutet so viel wie „harter Kern“. Doch das sagt nicht viel darüber aus, aus welchen Materialien der „Rigid-Core“ Designboden tatsächlich hergestellt wird. Rigid-Core ist defacto ein Composit-Werkstoff, also einem Mix aus verschiedenen Stoffen. Auch technische Datenblätter sagen nichts über die genauen Inhaltsstoffe dieser Designböden aus. Parador schreibt zu seinem Designboden-Produkt Modular One: ist eine feuchtraumgeeignete Spezialträgerplatte, die dem Boden eine flexible Festigkeit gibt“. Meist wird davon geredet, dass Rigid-Core viel größere Anteile mineralischer Materialien enthält. Weil Rigid-Core Designbeläge jedoch bis zu 30% leichter sind, ist von Folgendem auszugehen. Rigid-Core Designboden besteht wie Silikatputz zum größten Teil aus so genanntes Kali-Wasserglas, was nichts anderes als glasartig erstarrtes Kaliumsilikat ist. Und das ist definitiv ein mineralischer Stoff, die Erdkruste besteht zu über 90 % aus derartigen Silikat-Verbindungen. Darüber hinaus wird dem Bindemittel aber auch noch eine kleine Menge organischer Kunstharzdispersion beigemischt um die minimal-notwendige Elastizität zu erreichen.
Sind Rigid-Core Designböden besser für die Gesundheit?
Die uns bekannten „Rigid-Core Desigböden“ enthalten keine Weichmacher mehr, haben die Emissionklasse A+ und soweit der Hersteller den Boden zertifiziert hat auch Siegel „Blauer Engel“. Insgesamt kann man also davon ausgehen, dass wesentlich weniger bis gar keine Zusatz-Stoffe aus dem Designboden in die Umwelt „emissionieren“, was natürlich gesünder ist.
Was für Vorteile bieten Rigid-Core Bodenbeläge?
Neben den geringen Emissionen sind Rigid-Core Designböden wesentlich formstabiler, da Silikate ihre Form bei Temperaturschwankungen bedeutend weniger ändern als Vinyl. Der „starre Kern“ hat auch den Vorteil, dass die Unebenheiten eines vorhandenen Bodens bzw. Unterbodens überbrückt werden können, ohne dass sich der Untergrund „durchdrückt“. Das hat aber auch den Nachteil, dass zur Verlegung eine Dämmunterlage verwendet werden sollte, damit der neue Rigid-Core Designboden satt aufliegt und nicht klappert. Da dies in den Augen des Kunden einen Nachteil bedeutend, bieten Hersteller wie berryAlloc in der Kollektion „Spirit Home Click 40 Comfort“ und „Spirit Pro Click 55 Comfort“ Ihre Designböden gleich mit einer als Gegenzug aufkaschierten Dämmschicht an. Rigid-Core Designböden ohne integrierte Schalldämmung sind also nur bedingt zu empfehlen. Ein weiterer Vorteil der Rigid-Core Designböden besteht in Ihrem bis zu 30% geringeren Gewicht. Wer Pakete mit Vinyl-Design-Belägen schon einmal in die x-te Etage eines Hauses tragen musste, weiß, wie schwer Vinyl ist. Auch das Handling bei der Verlegung wird durch ein geringeres Gewicht spürbar erleichtert.
Wo gibt es die neuen Rigid-Core Designböden schon jetzt?
Mit Parador Modular One Design-Parkett hat Parador einen Bodenbelag im Programm, der mit seiner „Spezialträgerplatte“ als Rigid-Core Designboden bezeichnet werden könnte, A+ und Blauer Engel inklusive. Der dämmende Gegenzug wird wie beim Design-Parkett auf HDF-Trägerplatte mit einer Korkschicht ausgeführt. Kork als Naturmaterial ist besten für eine wohngesunde Umgebung geeignet. Auch der belgische Hersteller berryAlloc bietet Rigid-Core Designböden zum Kleben und zum Klicken an. Empfehlenswert ist hier die Linie berryAlloc Spirit Home Click 40 Comfort inkl. Trittschalldämmung und 5 mm Gesamtstärke sowie hohen Nutzungsklassen und sehr gutem Preis-Leistungs-Verhältnis. Auch amtico als einer der Erfinder des Designbodens bietet mit amtico cirro einen Rigid-Core Designboden zur festen Verklebung an. In der Runde fehlen darf natürlich auch nicht einer der Weltmarkführer elastischer Bodenbeläge, Gerflor. Gerflor Rigid-Core Lock 55 Acoustic ist ein Designboden für den gewerblich genutzten Bereich inklusive einem eingebauten trittschalldämmenden Gegenzug, durch seine Rigid-Core Technologie jedoch auch durchaus eine Premium-Alternative für die heimischen vier Wände.